02.04.2012 | DOV: Freistaat und Gesellschafter müssen Finanzierungsvereinbarung ändern
Die in der Theater und Philharmonmie Thüringen GmbH (TPT) vertretenen Gewerkschaften ver.di, GDBA, VdO und DOV fordern nach dem ersten Sondierungsgespräch vom 23.3.12 gemeinsam eine Anpassung der aktuellen Finanzierungsvereinbarung zwischen Gesellschaftern und Freistaat. "Es ist vollkommen unverständlich, wie die Gesellschafter und der Freistaat Thüringen eine Finanzierungsvereinbarung schließen konnten, die ausschließlich zu Lasten der Mitarbeiter des Theaters geht", so Andreas Bausdorf, stellv. Geschäftsführer der DOV. "Die Gesellschafter in Person der Oberbürgermeister Dr. Vornehm und Wolf sowie Landrat Rydzewski befürworten zwar öffentlich einen Haustarif, doch soll dieser nur unter Ausschluß jedweder Tariferhöhung und weiterem Gehaltsverzicht zustande kommen. Am Ende der Laufzeit würden sich die Verzichtsleistungen auf deutlich über 20% summieren.
Skandalös ist dabei, dass der Freistaat laut Finanzierungsvereinbarung anfallende Tariferhöhungen nur bei Abwicklung der Sparten Schauspiel, Puppentheater und einem Teil des Orchesters übernehmen will", empört sich Bausdorf.
"Der Freistaat muss die bereits eingeplanten Tariferhöhungen zwingend auch im Falle eines Haustarifs zur Verfügung stellen. Es kann nicht sein, dass das Land im Falle des Gehaltsverzichts keinerlei Tariferhöhungen zahlen will, währenddessen bei einer faktisch unerreichbaren Vergütung nach Flächentarif weitere Tariferhöhungen übernommen würden. Der Abschluß eines HTV käme damit für die zum Gehaltsverzicht bereiten Mitarbeiter einer doppelten Bestrafung gleich", so Bausdorf abschließend.
"Die Gewerkschaften erwarten daher ein deutliches Signal von den politisch Verantwortlichen für die Beseitigung des strukturellen Defizits des Theaters, in dem die Beschäftigten bereits seit vielen Jahren auf ihre Tarifgehälter verzichten. Gehaltsverzicht der Beschäftigten kann nicht zur ständigen Säule der Finanzierung von Kultur und Kunst werden. Das ist keine Basis für Haustarifverhandlungen", sagt ver.di-Fachbereichsleiter Michael Kopp.
Michael Kopp, ver.di SAT, Fachbereichsleiter Medien, Kunst und Industrie
Hans-Christoph Kliebes, Präsident der GDBA
Gerrit Wedel, stellv. Geschäftsführer der VdO
V.i.S.d.P. Andreas Bausdorf, stellv. Geschäftsführer der DOV